Ungarinnen heiraten
Heiraten in Ungarn, das hat viel mit Traditionen, Familie, Landleben, Vereinen und Burschenschaften zu tun. Eine Heirat in Ungarn ist ein unvergessliches Erlebnis, das Sie sich nicht entgehen lassen sollten, wenn Sie dazu eingeladen werden.
Hochzeit in Ungarn
In Ungarn gehört der Hochzeitslader - wie auch in Bayern - zu den Bräuchen, die heute noch lebendig sind. Kommt ein Hochzeitslader wird es bald eine Hochzeit geben. Der Hochzeitslader sorgt für die persönliche Einladung der Gäste und überbringt die Einladung mündlich in Gedichtform.
Hochzeitslader oder Hochzeitsbitter in Ungarn
Dabei zählt der Hochzeitslader auch die Speisenfolge auf und ermahnt die Eingeladenen Messer und Gabel mitzubringen. Er hat einen mit bunten Bändern geschmückten Stock bei sich. An der Seite trägt er eine Weinflasche, die ihm immer wieder zu füllen ist. Bei der Feier hat der Hochzeitsbitter die Gäste zu unterhalten und Stimmung zu machen, er bittet Gäste zur Feier und zu Tisch. Seine Aufgabe ist auch Trinksprüche zum Wohl des Brautpaars auszubringen.
Vier Dinge benötigt die Braut
Nach alt-überlieferter Tradition bringt es Unglück, wenn sich Braut und Bräutigam am Morgen vor der Hochzeit sehen. Die Braut soll das Brautkleid nicht vor der Hochzeit anziehen, sonst löst der Bräutigam die Verlobung. Vier Dinge benötigt die Braut bei der Hochzeit, um in der Ehe glücklich zu werden: Sie soll etwas Altes tragen, um die Familientradition weiterzuführen. Sie soll etwas Neues tragen, als Zeichen für Zuversicht und Optimismus. Etwas Geliehenes soll sie ebenfalls tragen, als Zeichen für Glück und gute Bekannte. Schließlich ein blaues Band, um später einen Sohn zu gebären, und/oder etwas Rosafarbiges, ein rosas Band, um später eine Tochter zu gebären.
Tipp: weitere Infos zu ungarische Frauen.
Hochzeitsfeier in Ungarn
Nach der Trauung und vor dem Betreten des Hauses, Lokals oder Hochzeitszelts, in dem die Hochzeitsfeier der Braut abgehalten wird, wird dem Brautpaar durch eine Person ein Striezel - das ist ein Hefegebäck in Zopfform - gereicht. Wer das größere Stück abbricht, bekommt die Oberherrschaft in der Ehe. Dann geht das junge Paar auf die Hochzeitsfeier des Bräutigams. Dort gibt es einen ausgelassenen Brauttanz. Will eine Braut die Vorherrschaft in der Ehe, so sorge sie dafür, dass sie ihren Fuß zuerst über die Schwelle des gemeinsamen Hauses setzt. Aber sie soll auch nicht zu weit vorlaufen, sonst muss sie später im Haus alles alleine machen.