Songkran Wasserfest: Neujahrsfest nach dem Thai-Kalender
Der Beginn eines neuen Jahres nach dem traditionellen thailändischen Kalender ist ein ausgelassenes Freudenfest und wird in ganz Thailand mit religiösen Zeremonien und öffentlichen Feiern als Songkran-Fest, zu deutsch Wasserfest, gefeiert.
Songkran ist die Zeit des Übergangs und Voranschreitens
Im ganzen thailändischen Königreich wird man mit Wasser bespritzt und begossen. Kaum jemandem, der sich während dem Songkran-Fest auf die Strasse traut, wird es gelingen, trocken ans Ziel zu kommen. Wie auch bei europäischen oder chinesischen Neujahrsfeiern feiern die Thais ihr Songkran-Fest mit ausgesprochener Leidenschaft. Alles was Spass macht und niemand weh tut, ist erlaubt. Das besondere am Wasserfest ist aber nicht nur das Wasserschütten, Spritzen und Spielen mit Wasser. Das Wort "Songkran" kommt aus dem Sanskrit und bedeutet Übergang oder voranschreiten; der Eintritt der Sonne in ein neues Tierkreiszeichen, der Übergang in ein neues Jahr. Das Songkran-Fest ist somit die Zeit, das Alte zu ehren und zugleich zu etwas Neuem überzugehen. Der buddhistischen Tradition entspricht es, sich während dem Songkran-Fest durch gute Taten Verdienste zu erwerben.
Thailändische Tradition lebt im Songkran-Fest
Jeder der drei Songkran-Tage hat in der Tradition der Thai seine eigene Bedeutung und wird mit ganz bestimmenen Aktivitäten begangen:
Der erste Tag, 13. April ist Wan Maha Songkran, der Tag des großen Reinemachens: Traditionell reinigten die Thais an diesem Tag ihre Häuser und Wohnungen und bereiteten sich für das Neujahrsfest vor. Die Songkran-Parade von Chiang Mai mit prachtvollen Buddhas auf Festwagen, traditionelle Gruppen aus den verschiedenen Distrikten der Provinz, Musikern und den schönsten Thaifrauen der Region in traditionellem Gewand findet am Wan Maha Songkran statt. Natürlich werden die Teilnehmer der Parade von den Zuschauern großzügig mit Wasser übergossen und bespritzt. Am Schluss sind alle klitschnass, auch die Zuschauer.
Der zweite Tag des Wasserfests wird Wan Nao genannt. Jeder Thai bereitet Speisen und Früchte für die buddhistischen Zeremonien am dritten Tag zu. Von den Ufern der Flüsse holten viele Thais Eimer mit Sand und formt auf dem Gelände der Tempel mit den Händen viele kleine, spitz zulaufende Sandkegel und schmückt diese mit Blumen und bunten Papierfähnchen.
Der dritte Tag, also der 15. April heisst Wan Payawan. Dieser Tag ist der Anfang des neuen Jahres. Am frühen Morgen werden den Mönchen in den Tempeln die vorbereiteten Speisen und Früchte sowie anderer Gaben übergeben. Zu den buddhistischen Zeremonien dieses Tages gehört auch das rituelle Wassergießen, in dem die wilden Wasserspritzereien des Songkran-Fests ihren Urspung haben.
Ein wichtiger Teil des Wasser-Fests ist es Älteren Familienmitgliedern und anderen respektablen Personen mit der Rod Naam Dam Hua-Zeremonie, dem zeremoniellen Songkran-Wassergießen Respekt zu bekunden. Dazu kommt eine Gruppe zusammen, um ältere Menschen um Verzeihung zu bitten für respektloses Verhalten jüngerer Familienmitglieder im vergangenen Jahr. Der Ältere wird mit dem parfümierten Wasser den Jüngeren mit der Hand über den Kopf streichen und der ganzen Gruppe seinen Segen aussprechen und Glück wünschen. Danach zieht die ganze Gruppe, angeführt von dem älteren Familienmitglied zum Tempel, um dort die Sueb Cha-Da-Zeremonie, die Lebensverlängerungszeremonie, zu begehen.